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Sprachentwicklung beim Kind :


0-5 Monate :

Zunächst herrscht reflexhaftes Schreien zur Bedürfnisbefriedigung vor, ab ca. 3 Monate experimentiert der Säugling mit seinen Sprechorganen, dann folgt die Produktion verschiedener Geräusche, das Kind sucht mit den Augen nach einer Schallquelle.

6-9 Monate :

Beginn des Silbenplapperns („baba“, „dada“), das durch die Widerholung von bekannten Silben gekennzeichnet ist.

Bei gehörlosen Kindern werden KEINE Lallsequenzen produziert, hier ist eine Gehörüberprüfung zu veranlassen, wenn die Lautproduktion mit einem halben Jahr stagniert.

10-14 Monate / ca.  1. Geburtstag :

Das Kind reagiert nun auf seinen Namen, zeigt auf Dinge, die es haben möchte und beherrscht Nicken und Kopfschütteln.

Es beginnt, erste Worte zu sprechen (z.B. Mama, nein, wau-wau, essen, schlafen), die meist soziale Funktion haben.

Das Kind versucht, Worte nachzuahmen. Dabei treten alterstypische Vereinfachungen auf :

-eine Silbe wird mehrmals gesprochen : Ball = „baba“

-Silben werden weggelassen : Banane = „nane“

-Laute werden weggelassen : Löffel = „löffe“

-Worte werden vereinfacht : Brot = „bot“

-schwierigere Laute werden ersetzt : Schuh = „tu“

12-18 Monate :

Das Kind beginnt in Einwortsätzen zu sprechen und Dingen differenzierte Wörter bzw. Laute zuzuordnen. So sollte das Kind in der Lage sein, Personen seines direkten Umfeldes, seine eigene Person und sein Lieblingsspielzeug mit einem bestimmten Laut betiteln. Es kennt inzwischen 10 bis 20 Wörter, versucht Lieder mit- bzw. nach zu singen. Vieles von dem, was man zu ihm sagt und von ihm will, versteht das Kind bereits.

Wichtig ist es, in dieser Zeit darauf zu achten WAS das Kind sagt und nicht darauf WIE es etwas sagt. Die Fähigkeit artikulatorisch korrekt zu sprechen ist in dieser Phase noch nicht fertig entwickelt.

18. Monate:

Viele Kinder haben hier die „magische“ Marke von 50 Worten im Wortschatz – Lexikon erreicht. Magisch deshalb, weil von diesem Punkt an die weitere Wortschatzentwicklung sprunghaft ansteigt (Wortschatzspurt).

Ist diese Marke mit 2 Jahren nicht erreicht, werden die Kinder als late-talker bezeichnet.

Das erste Fragealter (Was ? Wo?) setzt ein.

ab dem 2. Geburtstag :

Das Kind äußert sich nun in 2-Wort-Sätzen. Mit ca. 2  ½ Jahren spricht es von sich selbst als „ich“ und nutzt nicht mehr seinen Namen.

Der Wortschatz entwickelt sich weiter, die Satzstrukturen werden langsam komplexer und das Kind nutzt seine Sprache, um seine Welt kennen zu lernen und sich zu verständigen. In dieser Phase ist es wichtig, viele Anlässe zu schaffen, die das Sprechen mit dem Kind notwendig machen. Auch Sprechen muss geübt werden ! Das Vorlesen von Geschichten, das Anschauen von Bilderbüchern, gemeinsames Singen und Rituale vor dem Schlafengehen bieten sich hier an um dem Kind die Möglichkeit zu geben, mitzumachen.

Rund um den 3. Geburtstag :

Das Kind spricht nun in 3-4 Wortsätzen und das Kind kann Gedanken und Gefühle ausdrücken. Es kann sich unterhalten und stellt sehr viele Fragen.

Spielen Sie möglichst oft und abwechslungsreich mit Ihrem Kind, denn so macht es Erfahrungen und übt sich auszudrücken.